Admin User
2 Min.
Ein Plakat mit Bildern von Frauen und begleitendem Text.

Rohe Gewalt

Roh und zärtlich

Ashkan Shabani ist ein queerer Fotograf aus dem Iran. In seinen Werken prallen Verletzlichkeit und Gewalt, politische Bilder und eine tobende Dynamik aufeinander.

Ein eindrucksvolles Foto von Ashkan Shabani zeigt eine ruhige Straße, die zu einer Flüchtlingsunterkunft in Bramsche, Niedersachsen, führt. Die Aufnahme ist Teil einer kraftvollen Serie, die seine Flucht aus dem Iran dokumentiert – einem Land, in dem er wegen seiner queeren Identität Verfolgung erlebte. Seine Reise begann mit einem einzigen Koffer, der all seinen Besitz enthielt.

Die Serie mit dem Titel „Queer. Leben. Freiheit“ spiegelt die iranische Bewegung „Frau. Leben. Freiheit“ wider. Shabanis Arbeiten verbinden Zärtlichkeit mit ungebändigter Intensität und spiegeln sowohl persönliche als auch politische Kämpfe wider.

Shabani wurde von seiner Familie verstoßen und im Iran wegen seiner Identität zum Tode verurteilt. Zur Flucht gezwungen, fand er zunächst vorübergehenden Schutz in der Türkei, bevor er nach Deutschland weiterreiste, um Asyl zu beantragen. Der Koffer auf einem seiner Fotos symbolisiert die wenigen Habseligkeiten, die er mitnehmen konnte.

Seine Bilder erkunden Themen wie Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit und wirken wie ein visuelles Memento mori. Die Serie zeigt gegensätzliche Szenen: sanfte menschliche Berührungen, blutige Entenköpfe, ekstatische Tänzer und Demonstranten, die in Rot getränkt sind. Jede Aufnahme hält einen flüchtigen Moment fest und verwandelt ihn in etwas Bleibendes.

Die Straße auf dem abgebildeten Foto führt zur Bramscher Unterkunft, in der Shabani Schutz fand. Seine Arbeiten dokumentieren nicht nur das Überleben – sie tauchen die Betrachter ein in die Verletzlichkeit und Widerstandskraft derer, die vor Unterdrückung fliehen.

Shabanis Serie „Queer. Leben. Freiheit“ ist zugleich ein persönliches Zeugnis und ein politisches Statement. Die Fotografien verknüpfen seinen individuellen Kampf mit den größeren Bewegungen für Menschenrechte. Durch seine Linse werden die Erfahrungen von Vertreibung und Widerstand unvergesslich.