DC Power Line A-Nord: Weitere Varianten prüfen

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Ein Zug auf Schienen mit Autos, Strommasten, Bäumen und Himmel im Hintergrund.

DC Power Line A-Nord: Weitere Varianten prüfen

Gleichstromtrasse A-Nord doch nicht über Nordhorn?

**Laut einer eigenen Pressemitteilung muss die Amprion GmbH weitere Varianten für den Bau der Gleichstromtrasse A-Nord prüfen. Diese Auflage erteilte die Bundesnetzagentur. Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling...

  1. September 2018, 04:38 Uhr**

Schlagwörter: Industrie, Energie, Finanzen

Die geplante Trassenführung der deutschen Gleichstromverbindung A-Nord steht erneut auf dem Prüfstand. Die Bundesnetzagentur hat den Netzbetreiber Amprion angewiesen, zusätzliche Optionen für den Abschnitt C der unterirdischen Stromleitung zu untersuchen. Hintergrund ist die Sorge, dass frühere Bewertungen mögliche Alternativen für die rund 300 Kilometer lange Verbindung übersehen haben könnten, die ab 2025 Windenergie aus der Nordsee in den Westen und Süden Deutschlands transportieren soll.

Das Projekt A-Nord zielt darauf ab, Windstrom aus der Nordsee durch Nord- und Westdeutschland zu leiten. Bevor der Bau beginnen kann, müssen die Planer zunächst einen 1.000 Meter breiten Vorzugskorridor in einem detaillierten Auswahlverfahren festlegen. Nach der Verlegung der Kabel gilt oberirdisch ein dauerhaftes Bauverbot in einer Breite von 24 Metern.

Aktuell werden drei Hauptvarianten zwischen Nordhorn und Borken geprüft: Korridor 1 verläuft westlich entlang der Autobahn A31, Korridor 2 führt zentral durch das Emsland mit Abweichungen bei Rheine, während Korridor 3, die östlichste Option, über Osnabrück und Münster führt. Diese Alternativen wurden im Netzentwicklungsplan 2024 der Übertragungsnetzbetreiber skizziert. Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling und Stadtbaurat Thimo Weitemeier begrüßen die Entscheidung der Bundesnetzagentur. Sie sind der Ansicht, dass frühere Studien nicht alle geeigneten Trassenoptionen ausreichend berücksichtigt haben. Die Stadt hat bereits formelle Einwände gegen den Planfeststellungsantrag von Amprion erhoben und auf Risiken für die Entwicklung Nordhorns als wachsender regionaler Standort hingewiesen.

Die Forderung der Bundesnetzagentur bedeutet, dass Amprion nun weitere Querungen und kleinere Trassenanpassungen prüfen muss. Die Kritik Nordhorns an den bestehenden Vorschlägen hat eine umfassendere Überarbeitung angestoßen. Die endgültige Entscheidung über den Korridor wird sowohl die Energieinfrastruktur als auch die lokale Entwicklung über Jahrzehnte prägen.