Deutsche Radio-Philharmonie bald nur Kammermusikensemble?

Deutsche Radio-Philharmonie bald nur Kammermusikensemble?
Deutsche Rundfunkphilharmonie bald nur noch Kammerorchester?
ARD muss sparen, SWR hat Erfahrung mit Fusionen. Steht die Deutsche Kammerphilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern als Nächste auf der Liste? Erste Proteste gegen den Abbau formieren sich.
Die Zukunft der Deutschen Rundfunkphilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern (DRP) steht auf dem Prüfstand: Pläne, das Orchester zu einem Kammerensemble umzustrukturieren, nehmen konkrete Formen an. Die Vorschläge sehen eine deutliche Verkleinerung des Klangkörpers vor – und stoßen auf breiten Widerstand bei Musikern, Kulturschaffenden und Unterstützern. Eine Online-Petition zum Erhalt des Orchesters hat bereits tausende Unterschriften gesammelt, darunter auch prominente Namen aus der Musikszene.
Die DRP entstand 2007 durch die Fusion des Saarbrücker Rundfunk-Sinfonieorchesters mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern. Schon damals führten die Zusammenlegung zu Stellenstreichungen; nun fürchten Kritiker eine neue Runde von Kürzungen unter dem Deckmantel der „Strukturreform“. Hintergrund sind die aktuellen Sparmaßnahmen der ARD, die im gesamten Kulturbereich ihre Ausgaben zurückfährt.
Musiker und Initiativen reagieren mit Entschlossenheit: Der Förderverein der Deutschen Rundfunkphilharmonie verabschiedete eine Resolution, in der er die Sparpläne scharf verurteilte – mit der Warnung, eine radikale Verkleinerung würde unwiederbringliche künstlerische Schäden verursachen. Die Online-Petition „Rettet die Deutsche Rundfunkphilharmonie“ gewinnt an Fahrt und zählt bereits mehrere tausend Unterstützer, darunter bekannte Persönlichkeiten aus Musik und Kulturpolitik. Offiziell ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Der SWR, unter dessen Trägerschaft die DRP steht, betont, alle Optionen würden noch geprüft. Doch die Debatte erinnert an frühere Konflikte – etwa die umstrittene Fusion der SWR-Orchester vor einigen Jahren, die bundesweite Proteste auslöste. Kritiker sprechen nun von einer „zweiten Fusion durch die Hintertür“ und stellen die langfristige Zukunft der musikalischen Einrichtungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk infrage.
Die möglichen Kürzungen bei der DRP spiegeln die allgemeinen finanziellen Zwänge der öffentlich-rechtlichen Sender wider: Die ARD steht vor Einsparungen in ihren Kulturprogrammen. Zwar gibt es noch keine offizielle Bestätigung, doch der Widerstand von Musikern und Förderern zeigt, wie hoch die Risiken einer solchen Entscheidung sind. Bis Dezember 2025 wird sich entscheiden, ob das Orchester in seiner heutigen Form erhalten bleibt – oder eine tiefgreifende Umstrukturierung erlebt.

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