Die Nordseeküste Niedersachsens leidet unter Platzmangel für Stromkabel

Admin User
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Boote auf dem Wasser mit Gebäuden, Straßenlaternen und Bäumen dahinter und einem Strommast mit Kabeln hinter den Gebäuden.

Land für alternative Stromkabelrouten weg von den Inseln - Die Nordseeküste Niedersachsens leidet unter Platzmangel für Stromkabel

An der niedersächsischen Nordseeküste wird der Platz für zusätzliche Stromkabel knapp – doch genau diese werden dringend benötigt, um den Ausbau der Offshore-Windenergie voranzutreiben. Die meisten bestehenden Leitungen verlaufen durch die Ostfriesischen Inseln und den Nationalpark Wattenmeer, was Bedenken wegen der Umweltauswirkungen aufwirft. Die vorgesehenen Trassen im Wattenmeer sind bereits stark ausgelastet, da ein Großteil der Kabel über die Ostfriesischen Inseln geführt wird. Neue Leitungen erfordern Tunnel unter den Inseln hindurch; entsprechende Systeme sind auf Norderney, Baltrum und Langeoog bereits geplant oder installiert. Alternative Routen in Niedersachsen sind jedoch noch nicht absehbar – hier stellen vor allem Umweltverträglichkeitsprüfungen und behördliche Genehmigungen Hürden dar. Die Landesregierung befürwortet die Erforschung alternativer Strecken entlang der Ästuare von Ems und Elbe. Umweltschutzverbände kritisieren die Belastung des Wattenmeeres durch anstehende Projekte und setzen sich stattdessen für Trassen entlang der Flussbetten ein. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sieht in der künftigen Planung "Optimierungspotenziale", um den Bedarf an Netzanbindungssystemen zu verringern. Im Netzentwicklungsplan (NEP) 2037/2045 sind sechs Kabelsysteme vorgesehen, für die in den niedersächsischen Küstengewässern jedoch noch keine konkreten Routen festgelegt sind. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hält die Verlegung von Kabeln um die Inseln herum wegen der starken Gezeitenströme für undurchführbar. Der begrenzte Platz für weitere Stromkabel an der niedersächsischen Nordseeküste entfacht eine Debatte über Umweltfolgen und mögliche Alternativrouten. Während Landesregierung und Umweltschützer Flussbett-Trassen präferieren, lehnt Tennet diese wegen der Gezeitenströmungen ab. Künftige Planungen zielen darauf ab, Kabeltrassen zu optimieren und die Umweltbelastung zu minimieren.