Fischotter erobern den Heidekreis zurück – doch Straßen bedrohen ihr Überleben

Fischotter erobern den Heidekreis zurück – doch Straßen bedrohen ihr Überleben
Der Otter ist zurück im Heidekreis
Der Otter hat sich entlang der Böhme und Großen Aue stabilisiert, das größte Risiko ist der Straßenverkehr
Der Fischotter kehrt in den Heidekreis zurück
Der Fischotter hat sich an Böhme und Großer Aue etabliert – die größte Gefahr geht vom Straßenverkehr aus
Der Eurasische Fischotter ist in den Heidekreis in Norddeutschland zurückgekehrt. Früher selten in der Region, gedeihen die Tiere nun an den heimischen Flüssen, und Sichtungen von Jungtieren bestätigen eine stabile Population. Ihre Rückkehr ist das Ergebnis jahrelanger Verbesserungen des Lebensraums und sauberer Gewässer.
Die jüngste Sichtung stammt von Knut Sierk, der Otter an der Örtze bei Munster beobachtete. Diese Beobachtungen passen zu einem größeren Trend: Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) berichtet, dass Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen weiterhin die Hauptverbreitungsgebiete der Tiere bleiben. Doch auch anderswo nehmen ihre Bestände dank besserer Umweltbedingungen zu.
Förster Stephan Nachreiner dokumentiert die Aktivitäten der Fischotter im nördlichen Heidekreis seit den späten 1990er-Jahren. Seine Aufzeichnungen umfassen mittlerweile 115 bestätigte Sichtungen, die die schrittweise Erholung der Art belegen. Trotz dieses Fortschritts stellt der Straßenverkehr eine große Bedrohung dar, da Brücken oft keine sicheren Querungshilfen bieten und die Tiere gezwungen sind, gefährliche Straßen zu überqueren.
Der NABU schlägt praktische Lösungen vor, etwa das Anlegen von Schüttsteinen, Beton- oder Sandstreifen unter Brücken, um "Otterrampen" zu schaffen. Diese einfachen Anpassungen würden es den Tieren ermöglichen, sicher unter Straßen hindurchzuwandern. Die Organisation empfiehlt zudem eine frühzeitige Planung, um Konflikte wie bei der Rückkehr der Wölfe zu vermeiden, und regt finanzielle Anreize für Teichbesitzer an, die sich an die Anwesenheit der Otter anpassen.
Doch nicht alle begrüßen die Rückkehr des Fischotters. Besonders Teichwirte sorgen sich um mögliche Schäden für ihre Existenzgrundlage. Anders als bei anderen Wiederansiedlungsprojekten gibt es derzeit keine Entschädigungsregelungen für Verluste, die durch Fischotter verursacht werden.
Die Rückkehr des Fischotters in den Heidekreis spiegelt die übergreifenden Erfolge des Artenschutzes in Deutschland wider. Mit gezielten Maßnahmen wie sicheren Straßenquerungen und Unterstützung für betroffene Grundbesitzer könnte das langfristige Überleben der Tiere gesichert werden. Vorerst sind ihre wachsenden Bestände ein deutliches Zeichen für die Verbesserung der Ökosysteme in der Region.

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