Flüchtling scheitert an Softwarefehler: Kein günstiges Bahnticket trotz Aufenthaltstitel

Flüchtling scheitert an Softwarefehler: Kein günstiges Bahnticket trotz Aufenthaltstitel

Juan Arabo, ein 22-jähriger jesidischer Flüchtling, sieht sich in seinem Bemühen, in Deutschland Fuß zu fassen, mit einer weiteren Hürde konfrontiert. Obwohl er bereits einen Aufenthaltstitel besitzt – den letzten Schritt vor der Einbürgerung – kann er wegen eines Softwarefehlers kein ermäßigtes Bahnticket erwerben. Sein Fall verdeutlicht die anhaltenden Schwierigkeiten, mit denen Asylbewerber im Behördendschungel ihres neuen Zuhauses kämpfen.

Arabo kam 2014 mit seiner Familie in die EU, nachdem er mit nur elf Jahren aus Syrien geflohen war. Mittlerweile spricht er fließend Deutsch, geht einer Arbeit nach, zahlt Steuern und möchte – wie sein Vater – selbstständig werden. Doch ohne syrischen Reisepass, dessen Beschaffung aufgrund chaotischer diplomatischer Abläufe nahezu unmöglich ist, bleibt er in einer rechtlichen Grauzone gefangen.

Fürs Erste bleibt Arabo nichts anderes übrig, als zu warten – sowohl auf eine Lösung für das Problem mit den Bahntickets als auch auf eine Möglichkeit, den syrischen Reisepass zu erhalten, den er für die Staatsbürgerschaft benötigt. Sein Schicksal zeigt, wie sehr Asylbewerber selbst Jahre nach ihrer Ankunft mit praktischen Hindernissen konfrontiert sind. Ohne weitere Reformen werden diese bürokratischen Barrieren auch für andere in seiner Situation bestehen bleiben.