Hanf kehrt still auf deutsche Äcker zurück – ein Landwirt wagt das Experiment

Hanf kehrt still auf deutsche Äcker zurück – ein Landwirt wagt das Experiment
Ein Landwirt in Norddeutschland testet Hanf als neue Kulturpflanze – ein stiller Comeback-Versuch für eine Pflanze, die jahrzehntelang verboten war. Der 32-jährige Jan Winkelmann hat auf seinen Feldern in Grops Faserhanf angebaut und gehört damit zu einer kleinen, aber wachsenden Zahl von Erzeugern, die dessen Potenzial jenseits von Nischenmärkten erkunden.
Der Schritt erfolgt zu einer Zeit, in der Deutschland die Rolle von Hanf in der Landwirtschaft schrittweise neu bewertet – Jahrzehnte, nachdem strenge Verbote die Pflanze aus der Produktion verdrängt hatten.
Winkelmanns Hanffelder umfassen genug Fläche, um die Mindestanforderung von 15 Hektar für die Erntemaschine seines niederländischen Auftragnehmers zu erfüllen. Die Pflanze, die als Zwischenfrucht nach dem Getreide ausgesät wurde, soll im Winter geerntet werden. Im Gegensatz zu Cannabis enthalten seine Pflanzen weniger als 0,3 Prozent THC – den psychoaktiven Wirkstoff – und wurden von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) genehmigt.
Hanf war einst ein zentraler Rohstoff in Europa, insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert, und wurde für Textilien, Papier und sogar Baumaterialien genutzt. Doch wegen seines THC-Gehalts ging der Anbau zurück, bis Deutschland 1982 ein generelles Anbauverbot verhängte. Diese Einschränkung lockerte sich erst 2022, als der private Cannabiskonsum legalisiert wurde, während der Anbau von Nutzhanf weiterhin streng reguliert blieb.
Die Vorteile der Pflanze gehen über ihre Vielseitigkeit hinaus: Ihre tiefen Wurzeln verbessern die Bodenstruktur, sie nimmt organische Düngemittel effizient auf und benötigt keinen chemischen Pflanzenschutz. Winkelmann sieht darin eine mögliche neue Einnahmequelle für seinen Betrieb – und langfristig eine Chance, sein Geschäft zu diversifizieren.
Sein Vorhaben passt zu einem größeren Wandel in der deutschen Landwirtschaft. Die Pflanzenbau-Strategie 2035 des Bundeslandwirtschaftsministeriums umfasst das Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau, ein Verbund von rund 100 Höfen, die innovative Kulturen testen – darunter möglicherweise auch Hanf. Zwar gibt es bisher keinen speziellen Beratungsdienst für Hanfanbauer, doch die Initiative zeigt, dass die Politik die Pflanze über ihren aktuellen, begrenzten Rahmen hinaus fördern möchte.
Winkelmanns Experiment bleibt vorerst ein kleines Projekt, doch es spiegelt eine vorsichtige Renaissance des Hanfs auf deutschen Feldern wider. Bei weiterhin strengen Auflagen hängt seine Zukunft sowohl vom Engagement der Landwirte als auch von weitergehender politischer Unterstützung ab. Sollte das Vorhaben gelingen, könnten Anbauprojekte wie seines dazu beitragen, Hanf wieder als praktikable und gewinnbringende Option für die Landwirtschaft zu etablieren.

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