Heidekreis reformiert Wahlkreise: Wietzendorf wird zur politischen Insel

Heidekreis reformiert Wahlkreise: Wietzendorf wird zur politischen Insel

Kreistagswahl: Wietzendorf wird zur Insel

Wahlkreisgrenzen müssen nach Fusion von Walsrode und Bomlitz angepasst werden – Kreistag entscheidet morgen

Heidekreis bereitet sich auf Änderungen der Wahlkreiskarte für die Kommunalwahlen 2026 vor. Die Zahl der Wahlkreise sinkt von sechs auf vier, bedingt durch Gebietsreformen und Bevölkerungswachstum. Bis Juni 2025 war die Einwohnerzahl der Region auf 141.436 gestiegen.

Die Neuaufteilung der Wahlkreise wurde notwendig, nachdem Walsrode und Bomlitz 2020 fusionierten. Diese Zusammenlegung veränderte das bisherige Gleichgewicht der Wahlbezirke und machte eine Überprüfung des gesamten Systems erforderlich.

Nach dem neuen Plan bildet Walsrode künftig einen eigenständigen Wahlkreis mit etwa 31.000 Einwohnern. Dies stellt eine Abkehr von der bisherigen Praxis dar, bei der die Stadt auf mehrere Wahlkreise aufgeteilt war. Gleichzeitig wird der südliche Bereich – einschließlich Bad Fallingbostel und der umliegenden Samtgemeinden – zu einem einzigen Wahlkreis zusammengefasst.

Im Norden schließen sich Wietzendorf, Schneverdingen, Bispingen und Neuenkirchen zu Wahlkreis I zusammen. Obwohl Wietzendorf keine direkte Grenze zu den anderen drei Gemeinden hat, soll die Gruppierung eine ausgewogene Bevölkerungsverteilung sicherstellen. Soltau und Munster bilden Wahlkreis II.

Die vier Wahlkreise werden im Durchschnitt jeweils etwas mehr als 35.000 Einwohner umfassen, wobei Abweichungen von bis zu 15 Prozent zulässig sind. Die vorläufigen Zahlen zeigen Wahlkreis 1 mit 35.055 Einwohnern (-0,86 % Abweichung), Wahlkreis 2 mit 37.617 (+6,39 %) und Wahlkreis 3 mit 37.746 (+6,75 %). Der Walsroder Wahlkreis 4 liegt mit 31.018 Einwohnern bei -12,28 % unter dem Durchschnitt.

Ein nicht namentlich genannter Kreistagsvorsitzender brachte die überarbeiteten Wahlkreisgrenzen zur Abstimmung ein, um sie vor den Wahlen 2026 zu verankern.

Die Anpassungen sollen die aktuelle Bevölkerungsverteilung und Verwaltungsstruktur des Heidekreises widerspiegeln. Mit den neuen Wahlkreisen werden die Kommunalwahlen 2026 unter einem vereinfachten System stattfinden. Die Verantwortlichen erwarten, dass die Änderungen die Repräsentation verbessern und die Bevölkerungsunterschiede innerhalb der zulässigen Grenzen halten.