Mehrtägige Warnstreiks bei TÜV Nord: ver.di fordert 12 Prozent mehr Lohn

Mehrtägige Warnstreiks bei TÜV Nord: ver.di fordert 12 Prozent mehr Lohn

Mehrtagestreiks bei TÜV Nord

Der Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Mitarbeiter von TÜV Nord zu ganztägigen Streiks ab heute bis nächsten Dienstag aufgerufen. Auch Standorte in Niedersachsen und Bremen sind betroffen. "Die Mitarbeiter erwarten eine zeitnahe Wiederaufnahme der Verhandlungen und ein verhandlungsbereites Angebot", sagt ver.di-Verhandler Peter Bremme. "Jetzt sind Prozentzahlen gefragt, und das gilt für 2023 - [...]

2023-06-29T07:43:19+00:00

arbeitsplatzwohlbefinden, politik, allgemeinheit

Mehrtägige Streiks beim TÜV Nord

Ankündigung: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten des TÜV Nord zu ganztägigen Streiks von heute bis kommenden Dienstag aufgerufen. Betroffen sind auch Standorte in Niedersachsen und Bremen. "Die Mitarbeiter erwarten eine zügige Wiederaufnahme der Verhandlungen und ein verhandlungsfähiges Angebot", erklärt der ver.di-Verhandler Peter Bremme. "Jetzt geht es um Prozente – und zwar für 2023 – [...]

Hauptteil: Die Belegschaft des TÜV Nord tritt ab heute bis Dienstag kommender Woche in einen ganztägigen Warnstreik. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Arbeitsniederlegungen an Standorten in Niedersachsen und Bremen organisiert. Auslöser ist das Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem TÜV-Tarifverband Bundesverband.

Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Forderung nach einer rückwirkenden Lohnerhöhung von 12 Prozent, gültig ab dem 1. April 2023. Zudem pochen die Beschäftigten auf eine 12-monatige Laufzeit der Tarifverträge – doch die jüngsten Vorschläge der Arbeitgeberseite blieben hinter diesen Erwartungen zurück.

Der TÜV-Tarifverband Bundesverband vertritt große Prüforganisationen wie TÜV Nord, TÜV Hessen und die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Bundesweit beschäftigen diese rund 7.000 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter, die unter anderem für Führerscheinprüfungen, Sicherheitskontrollen im nuklearen Transportwesen und Cybersecurity-Aufgaben zuständig sind.

Als die Gewerkschaft ein verhandelbares Lohnangebot einforderte, schlug die Arbeitgeberseite stattdessen eine Schlichtung vor – ein Vorschlag, den ver.di ablehnte. Die Gewerkschaft besteht auf direkten Gesprächen. Eine aktuelle Belegschaftsbefragung zeigte massive Ablehnung des aktuellen Angebots: 69 Prozent der ver.di-Mitglieder und 64 Prozent der Nichtmitglieder stimmten dagegen.

Die Beschäftigten fordern nun eine schnelle Wiederaufnahme der Verhandlungen mit einem klaren, abschlussreifen Angebot. Der Streikaufruf spiegelt die wachsende Frustration über die blockierte Verhandlungslage wider – die Belegschaft drängt auf bessere Konditionen und eine zügige Einigung.

Die Arbeitsniederlegungen werden die Dienstleistungen in zentralen Regionen bis nächste Woche beeinträchtigen. Mit über 3.100 unzufriedenen Mitarbeitern wächst der Druck auf den TÜV-Tarifverband Bundesverband, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das Ergebnis wird entscheiden, ob die Beschäftigten die geforderten 12 Prozent mehr Lohn und die gewünschten Vertragsbedingungen durchsetzen können.