Wolfsexpertin Oldenburg entkräftet Mythen über unkontrolliertes Wolfswachstum

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Ein Wolf steht im Vordergrund mit Bäumen und Pflanzen im Hintergrund und Text ist in der rechten unteren Ecke sichtbar.

Wolfsexpertin Oldenburg entkräftet Mythen über unkontrolliertes Wolfswachstum

Wolfsexpertin Dr. Antje Oldenburg widerlegt Behauptungen über unkontrolliertes Wolfswachstum

Dr. Antje Oldenburg, Wolfsexpertin und Sprecherin des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) im Heidekreis, stellt die Darstellung eines ungebremsten Anstiegs der Wolfspopulation infrage. Sie argumentiert, dass Ängste vor einer Bedrohung der Viehzucht durch Wölfe auf einer vereinfachten Sicht der Beute-Jäger-Dynamik beruhen. Ihre Äußerungen fallen in eine Zeit, in der die Debatte über den Umgang mit Wölfen in Deutschland – insbesondere in Niedersachsen – an Schärfe gewinnt.

Oldenburg widerlegt die Prognosen von Helmut Dammann-Tamke, dem Präsidenten des Deutschen Jagdverbands (DJV), der behauptet, die Wolfszahlen in Niedersachsen würden bis 2035 ohne Eingriffe an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Sie verweist darauf, dass sich die Ausbreitung der Wolfsreviere bereits verlangsamt habe, was solche Vorhersagen fragwürdig mache. Stattdessen betont sie die ökologischen Vorteile der Wölfe, etwa ihre Rolle bei der Regulierung von Reh- und Hirschbeständen sowie bei der Eindämmung von Krankheitsausbreitungen.

Im Mittelpunkt von Oldenburgs Argumentation steht die Notwendigkeit, ökologische Erfordernisse mit menschlichen Aktivitäten in Einklang zu bringen. Sie weist die Darstellung zurück, Wölfe stellten eine existenzielle Gefahr für die Landwirtschaft dar, und fordert stattdessen eine breiter angelegte politische Diskussion. Derweil drängt der DJV weiterhin auf rechtliche Rahmenbedingungen zur Regulierung der Wolfspopulation – ein Zeichen für die anhaltenden Spannungen zwischen Naturschutz und Nutzungsinteressen.