Bundeswehr-Milliarden und Handwerksreformen: Mecklenburg-Vorpommerns zwiespältige Zukunft

Handwerkssektor hofft auf Aufträge aus Bundes-Sondermitteln - Bundeswehr-Milliarden und Handwerksreformen: Mecklenburg-Vorpommerns zwiespältige Zukunft

Mecklenburg-Vorpommern steht vor gemischten Wirtschaftstrends im Handwerk

Während das Wachstum im Handwerkssektor Mecklenburg-Vorpommerns 2023 ins Stocken geriet, zeigen einige Branchen Anzeichen der Erholung. Gleichzeitig könnten große Investitionen der Bundeswehr und Bundesmittel die Zukunft der Region prägen.

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Handwerk im Land kein Wachstum. Allerdings erlebte der Kfz-Gewerbe einen leichten Aufschwung. Die zuvor problematischen Bauverzögerungen haben sich mittlerweile deutlich entspannt.

Neue Maßnahmen sollen die Branche stärken: Ein landesweites Stipendium für Auszubildende in Handwerksbetrieben wurde eingeführt, und die Förderung für überbetriebliche Lehrlingsausbildung sowie Handwerksbildungszentren wurde aufgestockt. Trotz dieser Bemühungen ist die Zahl der Handwerksbetriebe leicht zurückgegangen – hauptsächlich wegen Altersabgängen und fehlender Nachfolger, nicht wegen Insolvenzen.

Positiv zu vermerken ist, dass Handwerksmeister nun Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser beantragen dürfen. Diese Änderung könnte die Bautätigkeit in der Region beleben.

Die Pläne der Bundeswehr bringen einen erheblichen finanziellen Schub: In den nächsten zehn Jahren fließen über 1,9 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Bundeswehr in das Land. Zudem plant das Militär, weitere 3 bis 5 Milliarden Euro in den Ausbau der Infrastruktur, den Bau neuer Standorte und die Verlegung von Truppen zu investieren. Diese Vorhaben könnten langfristige Wirtschaftschancen eröffnen.

Kritik gibt es weiterhin an der Bundespolitik: Selbstständige Handwerker bleiben von der aktiven Rentenversicherung ausgeschlossen, und Forderungen nach einer Senkung der Stromsteuer verhallten bisher ungehört.

Die Herausforderungen für das Handwerk in der Region reichen von stagnierendem Wachstum bis zur schrumpfenden Zahl an Betrieben. Doch die neuen Fördermittel für die Ausbildung und die Milliardeninvestitionen der Bundeswehr könnten für Stabilität sorgen. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich diese Entwicklungen auf die lokalen Handwerksbetriebe und die Gesamtwirtschaft auswirken.