Gorleben bleibt ein umkämpfter Ort in Deutschlands Atommüll-Debatte

Gorleben bleibt ein umkämpfter Ort in Deutschlands Atommüll-Debatte
Gorleben – vom Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung zum umstrittenen Endlagerstandort in Deutschland
Gorleben, einst ein Kristallisationspunkt der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung, bleibt ein zankapfelträchtiger Ort in der anhaltenden Debatte um die Endlagerung von Atommüll in Deutschland. Die Region, geprägt von Protesten und einem symbolträchtigen „Ehrenfriedhof“, steht trotz jahrzehntelanger Ablehnung noch immer zur Diskussion als mögliches Endlager. Nun, da die Suche nach einem dauerhaften Standort in Deutschland neu aufgelegt wird, flammen die alten Konflikte wieder auf.
Die Geschichte Gorlebens als potenzieller Atommüll-Standort in Deutschland begann in den 1970er-Jahren. 1975 formierte sich der Arbeitskreis Gorleben, in dem sich Bauern, Anwohner:innen und Umweltverbände wie der BUND und die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg zusammenschlossen. Ihre Proteste richteten sich gegen das Gorlebener Salzstock und forderten ein Moratorium für die Atomkraft in Deutschland. Jahrelang versammelten sich Zehntausende am Standort – Gorleben wurde zum Symbol des Widerstands in Deutschland.
Im Jahr 2000 einigte sich Deutschland auf einen Kompromiss zum schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie. Die Vereinbarung erlaubte bestehenden Meilern, über ihre ursprüngliche 32-Jahres-Grenze hinaus weiterzulaufen – und verlängerte ihren Betrieb um mehr als zwei weitere Jahrzehnte. Die Grünen, damals Teil der Regierungscoalition, akzeptierten den Deal, verloren aber massiv an Rückhalt in der Bevölkerung. Besonders verbittert reagierten die Gorlebener:innen, denn die Entscheidung bedeutete, dass sie den Atommüll weit länger lagern müssten als gedacht. Protestierende errichteten später in der Nähe einen „Ehrenfriedhof“. Jedes Holzkreuz stand für ein Mitglied des Bundestags von 1998 bis 2003, das den Kompromiss mitgetragen hatte. Heute sind die Kreuze verwittert, manche ganz verschwunden, und ein einzelner Wächter überblickt das Gelände. Auch Greenpeace Deutschland hinterließ ein Zeichen, indem die Organisation heimlich ihr ausgemustertes Schiff, die Beluga, am Standort platzierte – als Mahnmal für den jahrzehntelangen Kampf in Deutschland.
Ursprünglich war Gorleben gewählt worden, weil es tief in der ehemaligen DDR lag, fernab der großen Ballungsräume. Doch nach der Wiedervereinigung rückte der Standort ins geografische Herz des Landes. Während Deutschland nun die Suche nach einem Endlager neu startet, bleibt Gorleben einer der Kandidaten. Eine Entscheidung wird erst 2031 erwartet. Das provisorische Zwischenlager steht noch immer – ein bleibendes Symbol für den ungelösten Konflikt in Deutschland. Für viele verkörpert der Ort sowohl das Scheitern vergangener Politik als auch die ungelöste Herausforderung der Atommüll-Entsorgung in Deutschland.
Die Debatte um Gorleben geht weiter, ohne absehbares Ende. Dass der Standort im neuen Auswahlverfahren berücksichtigt wird, lässt erwarten, dass Proteste und politische Auseinandersetzungen anhalten. Bis 2031, wenn die Entscheidung fallen soll, bleibt die Region ein Brennpunkt des deutschen Atom-Erbes.

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Ein Ort, der Deutschlands Atomkonflikt verkörpert: Gorleben. Zwischen Protestgeschichte und ungewisser Zukunft bleibt die Region ein Pulverfass.

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